Restaurierung
Bei einer Restaurierung versucht man die historisch wertvollsten Bereiche zu erhalten oder sie mit den richtigen Mitteln und Techniken auszubessern. Da jedes Objekt in seiner Beschaffenheit, seinen Schäden und seiner Verwendung anders ist, gleicht keine Restaurierung der anderen. Als Kirchenmalerin liegt mein Schwerpunkt auf Wand- und Deckenflächen, Vergoldungen, Keramiken und Fassmalerei (Figuren).
Einige Beispiele zu meinen Arbeitsschwerpunkten möchte ich an dieser Stelle vorstellen:
Wandflächen
Bei Schäden an historischen Wand- und Deckenflächen ist es unbedingt nötig das ganze Objekt zu betrachten. Selbst bei einfachen Wand- und Deckenflächen muss man den Untergrund und die historischen Farbmittel berücksichtigen, sonst schadet man der Bausubstanz. Bei bemalten Wandflächen sowie bei Wandmalereien muss besonders darauf geachtet werden das Original zu erhalten bzw. eine Rekonstruktion harmonisch zur Umgebung zu gestalten.
Hier wurde erst die losen Putzschichten gefestigt, dann mit Kalkputz aufgeputzt und anschließend mit Silikatfarben retuschiert.
Diese Deckenfläche war ursprünglich maseriert(Holzimitation). Später wurde sie mehrfach überlackiert. In der Restaurierung wurde die ursprüngliche Farbfassung wieder freigelegt, von der leider nicht mehr viel vorhanden war. Anhand von Befunduntersuchungen konnten die ursprünglichen Farben und Maseriertechniken noch festgestellt werden und wiederhergestellt werden.
Bei Restaurierungsarbeiten wurde unter dem Putzschichten dieses Wandgemälde gefunden. Elektriker haben durch die Verlegung der Kabelschächte große Teile des Bildes zerstört. Die folgenden Bilder zeigen das Gemälde vor- und nach der Restaurierung.
Bei dieser Deckenmalerei war die Originalschicht schon sehr zerstört. Anhand von Fotos konnten die feinen Ornamente wieder rekonstruiert werden.
Vergoldungen
Eine Vergoldung zu restaurieren ist insofern kompliziert, aufgrund der empfindlichen Oberfläche. Meistens sind sie "nur" verschmutzt und können gereinigt werden. Manchmal reicht eine Teilvergoldung, wobei das neue Gold sowohl im Farbton als auch im Glanzgrad angepasst werden muss.
Bei diesem neobarocken Bilderrahmen wurde die Vergoldung nur vorsichtig gereinigt ohne die feine Polimentvergoldung zu zerstören. Die dunklen Bereiche stammen von einer alten Patinierung mit Öl, um den Goldglanz etwas zu brechen. Das Öl ist im Laufe der Zeit oxidiert. Diese dunklen Stellen werden jetzt mit einem Lösemittel vorsichtig entfernt. Das echte Gold wird dabei nicht angegriffen.
Bei diesem Deckenstuck sieht man sehr schön den Vergleich zwischen alt und neu. Dabei ist anzumerken, dass die alten Bereiche sehr verdreckt und sehr angelaufen waren, weil es sich nicht um Gold sondern um Schlagmetall handelt (eine Bronze, die oxidiert und damit dunkel wird). Die neuen Vergoldungen wurden noch mit Schellack überzogen um den Glanz brechen.
Keramiken
Keramiken (Fliesen, Ziegel, Baukeramiken) haben das Problem, dass Fehlstellen nicht wieder mit Keramik ergänzt werden können. Daher muss man die Ausbrüche mit anderen Mitteln ergänzen und vor allem farblich wieder anpassen, wie bei dieser Keramikfigur.
Sonstiges
Hier ist das alte, stark verwitterte Zifferblatt einer Kirchturmuhr - vor und nach der Restaurierung.
Auf diesem Bild sieht man eine Ölmalerei auf einer Türfüllung. Die Fehlstellen wurden im gleichen Medium retuschiert.